INSTITUT FÜR PATHOLOGIE

Immunhistologie

Die Immunhistologie dient der Identifizierung und Darstellung von gewebe- und zelltypischen Antigenen durch spezifische Antikörper. Sie ergänzt die konventionelle histologische oder zytologische Diagnostik und wird durch den Pathologen aufgrund verschiedenster Fragestellungen eingesetzt.

Sich morphologisch ähnlich sehende und durch koventionelle histochemische Färbemethoden nicht unterscheidbare Tumoren können durch den immunhistochemischen Nachweis voneinander abgegrenzt werden.

Durch Einsatz verschiedener Antikörper innerhalb einer Untersuchungskaskade oder Anwendung eines bestimmten Antikörper-Panels gelingt es so in bis zu 95% der Fälle, in denen ein Tumorleiden über Metastasen erstdiagnostiziert wird, diese ihrem Ursprungstumor, dem sog. Primum, zuzuordnen. Auch wird die differentialdiagnostische Abklärung der Tumorherkunft oder -art an Proben, die nur sehr wenige Zellen enthalten, wie beispielsweise kleine Biopsien oder zytologische Proben, durch den Einsatz der immunhistologischen Technik vereinfacht.

Die Immunhistologie ermöglicht durch Darstellung von Antigenen, die mit einer vermehrten Zellteilung assoziiert sind, eine Vorhersage zum Wachstumsverhalten von Tumoren und erlaubt so eine Aussage zur Prognose. Zunehmende Bedeutung gewinnt die Anwendung immunhistologischer Detektionsmethoden zur Präzisierung der Wirksamkeit bestimmter zielgerichteter Krebstherapien. Das bekannteste Beispiel für eine solche prädiktive Diagnostik ist wohl die Bestimmung des Hormon- und Her2/neu-Rezeptor-Status bei Mammakarzinomen vor geplanter antihormoneller oder Herceptin®-Therapie.

Neben der Tumordiagnostik dient die Immunhistologie aber auch dem Nachweis von Infektionserregern wie den Zytomegalie-, humanen Papilloma-, Ebstein-Barr-, Herpes- oder Hepatitisviren. Ebenso eignet sie sich für den Nachweis pathologischer Ablagerungen wie von alpha-1-Antitrypsin oder verschiedener Amyloid-Komponenten.

Immunhistochemische Reaktionen sind sehr störanfällig und ihr Ergebnis von zahlreichen Faktoren wie der Fixierungsart und -dauer, der Vorbehandlungsmethode sowie der Temperatur, Konzentration, Inkubationszeit und dem pH-Wert der Komponenten während der verschiedenen Inkubationsschritte abhängig. Um trotz großer Probenvolumina standardisierte Testabläufe zu gewährleisten, werden in unserem immunhistologischen Labor vollautomatisierte Färbeautomaten und qualitativ hochwertige Antikörper genutzt. Zum Ausschluss unspezifischer Färbereaktionen werden bei jedem Reaktionslauf Positiv- und Negativkontrollen mitgeführt und die Färbeprotokolle durch regelmäßige Teilnahme an Ringversuchen validiert.

Selbstverständlich bieten wir Ihnen auch die Etablierung von Antikörpern im Rahmen von Forschungskooperationen an. Unsere technischen und ärztlichen Mitarbeiter stehen Ihnen mit ihrer Expertise zur Verfügung!

Letzte Änderung: 04.07.2025 - Ansprechpartner:

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